Schützenfest im Ortsteil Bad Salzuflen

Nach Corona-bedingter Schützenfest-Pause war es für die Bad Salzufler Schützen nun ein Auftakt nach Maß. Der Festfreitag begann mit einem Großen Zapfenstreich zu Ehren der amtierenden Majestäten im Rosengarten. Nach einem kräftigen Regenschauer beruhigte sich das Wetter wieder einigermaßen, sodass der Zapfenstreich trocken stattfinden konnte.

Trotz einiger Wolken spielte das Wetter am Samstagnachmittag mit, als die Schützen sich zunächst zum Aufmarsch der Bataillone am historischen Rathaus sammelten und von dort aus durch die Stadt zum großen Festakt zum Rosengarten marschierten. Später wurde dann am Obernberg gefeiert. Passend war auch das Gastgeschenk der Schötmaraner Schützenbrüder: eine ironisch-liebevolle Wertschätzung der Kameraden.

Los ging es aber am alten Rathaus mit dem Einmarsch der befreundeten Vereine: Sie waren unter anderem aus Detmold und Nienhagen gekommen und auch die Reservistenkameradschaft Bad Salzuflen war anwesend. Viele Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich den Aufmarsch anzusehen. In der Innenstadt warfen viele Passanten dann staunende Blicke auf den Festumzug. Zumindest in der Salzufler Innenstadt hatte man so etwas lange nicht mehr gesehen.

Angekommen im Rosengarten marschierten die Schützen am Gradierwerk auf und auf den Stufen des Leopold-Bads nahm der Thron Aufstellung. 2020 hatte die Schützengesellschaft Bad Salzuflen von 1567, unter strengen Auflagen, ein Königsschießen veranstaltet. Seitdem regiert SM Jörg I. Menninga mit IM Königin Petra II. Menninga, die nun endlich „ihr“ Fest bekamen.

Bürgermeister Dirk Tolkemitt freute sich, dass wieder ein Schützenfest stattfinden konnte. „Die Menschen haben sich danach gesehnt“, so der Rathaus-Chef im Rosengarten. „Das gibt uns Mut für die Zeit, die im Herbst auf uns zukommt.“

Tolkemitt wie auch Landrat Dr. Axel Lehmann, hoben die Bedeutung der Schützen für die Menschen in Lippe hervor. Auch Lehmann freute sich, dass wieder ein Schützenfest stattfinden konnte, denn „eine Regentschaft ohne Schützenfest ist wie Pickert ohne Leberwurst“., kann man machen, muss aber wirklich nicht sein.

Aber es ging nicht nur launig zu, die Schützen gedachten der Opfer beider Weltkriege, des Kriegs in der Ukraine sowie ihrer verstorbenen Mitglieder, für die sie einen Kranz niederlegten.

Höhepunkt des Festakts war aber zumindest inoffiziell wohl das Überreichen des traditionellen Gastgeschenks, das die Schützengesellschaft Schötmar von 1732 e.V.  im Gepäck hatte.

Deren Kommandeur, Oberst Volker Schreiber, merkte in seinem Grußwort an, dass es aufgrund einer über weite Strecken ereignislosen Zeit im Schützenkalender (Corona) schwer gewesen sei, etwas Passendes zu finden, da die Bad Salzufler Kameraden ja wenig Gelegenheiten gehabt hätten, in das eine oder andere  Fettnäpfchen zu treten. Was solle man also auf die Schippe nehmen?

Aber es habe sich schließlich doch etwas gefunden: Ein Funktioner-Glücksrad, auf dem an jeder Stelle nur die Funktion des „Oberst“ angebracht war. Damit spielte der Schötmaraner Kommandeur auf die vielen Aufgaben und Funktionen an, die sein Salzufler Amtsbruder über sein eigentliches Amt und Funktion hinaus ausfüllt.

Oberst Detlef Bollhöfer dreht kräftig am „Rad“

„Jeder Dreh an diesem Funktioner-Glücksrad zeigt Ihnen, Herr Oberst, präzise, zuverlässig und vor allem völlig stressfrei, Ihre jeweilige Zuständigkeit, bei allen Aufgaben die sich ihnen heute und in der Zukunft noch stellen werden“, so der Schötmaraner Oberst in seiner mit reichlich Spitzen gewürzten Rede.

Aber Oberst Schreiber wollte das Geschenk auch noch anders verstanden wissen: „Damit wir auch weiterhin gemeinsam das großen Rad der Freundschaft drehen können“.

Mit einem Katerfrühstück am Festsonntag, Stefans „Grün-Weißer Stunde“ inkl. Schlittenfahrt, klang das Festwochenende aus.

BERICHT | SVEN KEINSCHERF LZ | SGS
BILDER | TIM ALEXANDER | EBERHARD GRAW | LZ