“MUTH UND AUSDAUER” verlangte der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. von seinen Grenadieren und so lautet der Wahlspruch der 3. Kompanie des PzGrenBtl. 212 noch heute.
Es brauchte sicher etwas politischen Mut um in Zeiten von NATO-Doppelbeschluss und kaltem Krieg eine Patenschaft mit einer Kompanie der Bundeswehr einzugehen, die seit nunmehr 40 Jahren zwischen der 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillon 212 der Bundeswehr und der Stadt Bad Salzuflen besteht. Dieses Jubiläum wurde am vergangenen Sonntag mit einem gemeinsamen Festakt im Schötmaraner Schlosspark gefeiert.
Nach einem mehrheitlich gefassten Beschluss des Rates der Stadt Bad Salzuflen im März 1983, wurde die Patenschaft im November desselben Jahres auch formell und im Rahmen eines Festaktes in der Augustdorfer GFM Rommel Kaserne, mit dem Austausch von Urkunden offiziell begründet.
Die gemeinsamen Aktivitäten entwickelten sich danach vielfältig: von Fußballturnieren, Tage der politischen Bildung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, Gesprächsrunden und Vorträge bis hin zur alljährlichen Spendensammlung für die Kriegsgräberfürsorge.
Seit vier Jahrzehnten lebt diese Patenschaft besonders durch ihre persönlichen Bindungen der 3./212 zur Schützengesellschaft Schötmar. An dieser Stelle sei der damalige Kompanie-Chef der Schötmaraner Adler-Kompanie, Hauptmann Herbert Welle erwähnt, der ebenfalls zu den Unterzeichnern der Patenschafts-Urkunde zählte und die Patenschaft intensiv vorlebte. So ist es nicht verwunderlich, dass schon kurz nach Gründung der Patenschaft eine Abordnung der 3. Kompanie am Schützenausmarsch in Schötmar teilnahm.
Noch heute sind die Kameradinnen und Kameraden der Augustdorfer Kompanie bei den Festen der Schützengesellschaft dabei. Darüber hinaus werden die Soldatinnen und Soldaten regelmäßig am Standort, z.B. zum Kameradschaftsabend, Kompaniefest, Bataillons Ball und dem jährlichen Gästeschießen, besucht.
Zum offiziellen Jubiläum traten die Schützengesellschaft Schötmar, die Schützengesellschaft Bad Salzuflen sowie die Reservistenkameradschaft Bad Salzuflen, im Rosengarten des Schlossparks an und marschierten zum Empfang der Soldaten auf die große Schlosswiese. Mit dem Aufmarsch der Patenkompanie, unter den Klängen des Bundesschützen Garde Musikkorps Schwaney, begann der Festakt.
Nach Ansprachen des Bürgermeisters Dirk Tolkemitt und des Kompaniechefs der 3./212, Major Christian Schulte, folgte zur Musik des Liedes „Ich hatt´ einen Kameraden“ die Totenehrung mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal. Der Festakt endete mit der Nationalhymne.
Mit klingendem Spiel marschierten Soldaten und Schützen durch die Schötmaraner Innenstadt zum Festplatz am Schützenhaus, auf dem sich bereits eine große Anzahl interessierter Bürgerinnen und Bürger eingefunden hatte.
Die Bundeswehr präsentierte dort einen Großteil der aktuellen Einsatzfahrzeuge der Panzergrenadiere, die das Interesse aller Altersgruppen weckte. Hier konnte jeder Besucher die Fahrzeuge auch einmal von innen erkunden oder auf dem Fahrersitz eines Radpanzers platz nehmen.
In den Räumlichkeiten des Schützenhaus wurden verschiedene Waffensysteme, Schutzausrüstung und Nachtsichttechnik der Grenadiertruppe präsentiert. Allerdings durften hier nur die Schutzwesten durch die Besucher an- und ausprobiert werden.
Die Schützengesellschaft präsentierte sich auf dem Schießstand. Neben einer zivilen Waffenschau im Aufenthaltsraum, bei der verschiedenen Sportwaffen wie Sportpistole, Kleinkaliber- und Luftgewehr gezeigt und erklärt wurden, konnten die Waffen auf unserer Schießsportanlage auch ausprobiert werden. Dieses Angebot erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit.
Im Laufe diese ereignisreichen Nachmittags wurde unserem Vorsitzenden Uwe Deppe noch eine Ehrung zuteil. Für den vorbildlichen Einsatz der Schützengesellschaft für die Patenschaft zur Truppe, erhielt er von Major Christian Schulte ein gefasstes Kompaniewappen der 3./212 überreicht.
Ein großer Dank für die Realisierung diesen Tages gilt unserem Schützenbruder Jörg Wehmeier. Als Vorsitzender des Arbeitskreises 3./212 arbeitet er mit großem Engagement für die Beziehungen zur Bundeswehr und hatte diesen Festtag in besonderer Weise mit organisiert.
BERICHT | T. Alexander | BILDER | N. Ellerbrake LZ | Privat
DIE LZ BERICHTET IN IHRER AUSGABE VOM 31.07.2023