Gut 50 Schützenschwestern und -brüder trafen sich auf dem Marktplatz, um den Frühjahrs-Schnatgang 2024 mit unbekanntem Ziel anzutreten. HÖREN – SEHEN – STAUNEN lautete das vielsagende Motto, ohne dass die Teilnehmer im Vorfeld wissen konnten, was sie genau erwartet.
Kontrolliert wurde in diesem Jahr aber nicht die Schnat (Grenze) zu den Schötmar umgebenden Ortsteilen Ehrsen-Breden, Holzhausen, Wülfer-Bexten, Werl-Aspe oder Salzuflen, in diesem Jahr wurden die Grenzen des Schötmaraner Schlosspark inspiziert.
So ging es vom Marktplatz, über den Haupteingang an der Schlossstraße, in den Stietencronpark. Hier wurden die Teilnehmer von Gärtnermeister Gerd Teuteberg erwartet, der den Schnatgängern bei einem gemütlichen Rundgang einen völlig neuen Blick auf den alten Baumbestand im Park vermittelte.
Gewächse aus unterschiedlichen Regionen der Welt, zum Teil bereits im 18. Jahrhundert gepflanzt und mit einem Stammumfang von 4,50 m beeindruckende Naturdenkmäler, wurden fachkundig erklärt.
Unterstützt wurde Teuteberg dabei von Stadtführer Jens Leuschner, der kenntnisreich wie humorvoll über die Entwicklung vom herrschaftlichen Lustpark zum Bürgerpark ebenso berichtete, wie über die Entstehungsgeschichte von Schloss Stietencron und die Geschichte seiner Bewohner.
Ein Zwischenstopp wurde am Boule Spielfeld eingelegt. Hier hatten der Vorstand und Leutnant Robert Bredefeld zu einer Rast mit Kaffee, Butterkuchen und Getränken eingeladen.
Mit Elektrolyten ob des Frühsommerlichen Wetters gestärkt ging es an die nächste Etappe. Mausoleum (heute Ehrenmal), die private Badeanstalt mit Solequelle, ein Wassertrog mit tragischer Vergangenheit, die Schnatgänger wurden mit Zeitgeschichte, Anekdoten und Histörchen bestens unterhalten.
Die Schlussetappe führte schließlich entlang der Schlossstraße und Eduard-Wolff-Straße zum Schützenhaus, wo der vom Vorsitzenden, Oberstleutnant Uwe Deppe, perfekt organisierte Schnatgang in Marks Gastronomie einen gemütlichen Ausklang fand.
Wer im Schlosspark aufmerksam zugehört hatte, konnte sein Wissen am Abend noch gewinnbringend einbringen. Zehn Fragen rund um das Erlebte waren zu beantworten. „Traurig, traurig“ bemerkte der Vorsitzende augenzwinkernd, nicht ein einziger Teilnehmer habe die Höchstpunktzahl von 10 erreicht
Drei Schnatgänger lagen allerdings mit identischer Punktzahl gleichauf. Eine Stichfrage musste die Entscheidung bringen. Hier hatte unser Schützenbruder Jürgen Schröder als Erster die richtige Antwort parat und durfte sich über ein „Lippisches Wurstpaket“ freuen.
BERICHT | V. SCHREIBER
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